Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Holzkohle, Pflanzenkohle und Asche? Dieser Frage wollen wir in diesem Artikel genauer nachgehen und die einzelnen Begriffe näher beleuchten. Im Grunde gilt: Holzkohle, Pflanzenkohle und auch weitere Kohlearten stehen für pyrolytisch verkohltes Material, welches in der Regel Grünschnitt oder Holz ist und in Kohlemeilern oder Pyrolyseanlagen verarbeitet wird.
Was genau versteht man unter Holzkohle?
Holzkohle wird, wie es der Name schon sagt, aus Holz hergestellt. Doch nicht aus irgendeinem Holz. Nicht alle Holzarten eignen sich für die Herstellung von Kohle. Kriterien dafür sind die Dichte und die damit im Holz vorhandene Energie. Nach wie vor wird am häufigsten das Holz der Buche verwendet.
Von der Eisenzeit vor rund 3000 Jahren bis ins 20. Jahrhundert wurde die Holzkohle von einem Köhler hergestellt. Dieser war zuständig für den Bau und auch dem Betrieb eines Meilers, eine Art halbkugeliger Ofen, in dem die Holzkohle bei 275° entstand. Dieses Phänomen ist genauer genommen die Verwandlung vom Holz zur energetischen, pechschwarzen Holzkohle.
Heute ist der Beruf des Köhlers fast ausgestorben. In der Schweiz gibt es noch ein paar wenige Menschen, die dieses Handwerk ausüben. Dennoch wird weiter Holzkohle produziert und eigentlich mit einem sehr ähnlichen Prinzip. Nur in viel größeren Mengen und natürlich industriell. Die dafür verwendeten Öfen heißen ebenfalls „Meiler“ oder „Kohlemeiler“.
Der Zweck hinter der Nutzung von Holzkohle lag damals darin, bei den hohen Temperaturen Eisen und andere Metalle zu schmelzen. Auch heute noch wird Holzkohle dort verwendet, wo intensive Hitze, jedoch wenig Rauch und Flamme entstehen soll. Nicht zu vergessen: Sie wird auch gerne jeden Sommer benutzt, um den Grill oder die Feuerstelle anzuheizen.
Was genau versteht man unter Pflanzenkohle?
Während Holzkohle aus purem Holz gewonnen wird, kann Pflanzenkohle aus fast jedem organischen Material hergestellt werden. Dazu gehören beispielsweise: Stroh, Laub, Holzrinde, pflanzliche Rückstände, Kerne und Nussschalen. Diese Materialien werden mit einem Verfahren namens Pyrolyse unter hohen Temperaturen zwischen 500 und 900 Grad ohne Sauerstoff karbonisiert (von Wasser abgespalten). Dort werden Bindungen größerer Moleküle gebrochen, und es entstehen kleinere Moleküle. Dies führt zu einem Recycling diverser Stoffe und der Herstellung von hochwertigen Upcycling-Produkten.
Es ist wichtig zu beachten, nur saubere Rohstoffe für die Herstellung zu verwenden, denn nur so kann auch saubere Pflanzenkohle entstehen.
Die Nutzung von dieser Kohle spielt eine besondere Rolle in der Landwirtschaft. Die Vorteile sind, dass Pflanzenkohle der perfekte Nährstoffträger für unseren Boden ist, sowohl in der traditionellen Landwirtschaft als auch im eigenen Garten oder Balkon. Sie sorgt dafür, dass der in den Pflanzen enthaltene Kohlenstoff in der Kohle festgebunden ist, dadurch wird der Atmosphäre schädlicher Kohlenstoffdioxid zurückgehalten. Dazu hat sie die Eigenschaft, den Boden zu „aktivieren“. Sandige Böden werden fruchtbarer und tonige Böden zugänglicher für Wurzeln; dies führt dazu, dass sehr viel mehr Mikroorganismen in diese Böden kommen, die schlussendlich für eine gesteigerte Humusbildung verantwortlich sind.
Auch Blumenliebhaber und Hobbygärtner profitieren bei der Nutzung von Pflanzenkohle. Sie ist extrem porös und speichert bis zu 500% ihres Eigengewichtes an Wasser und Nährstoffen.
Somit ist sie richtig gut für unsere Böden, sowohl in der Landwirtschaft als auch im eigenen Garten oder Balkon. Selbst Zimmerpflanzen freuen sich über Pflanzenkohle. Sie erlangen dadurch einen größeren Wasserspeicher, müssen seltener gegossen werden und wachsen schneller. Hier kannst Du unsere Produkte mit Pflanzenkohle und reine Pflanzenkohle kaufen.
Was genau versteht man unter Asche?
Genauer genommen ist Asche ein fester Rückstand, der durch die Verbrennung von organischen Materialien bei einer Gradzahl zwischen 900° bis 1200° entsteht.
Wenn zum Beispiel im Winter der Kamin angemacht wird, bleibt nach einigen Stunden nur noch staubige Asche übrig, welche normalerweise in dem Müll entsorgt wird. Der eine oder andere hat sich da schon mal die Frage gestellt: Könnte Asche nicht noch anderwärtig verwendet werden, anstatt sie so zu entsorgen? Könnte Asche auch als Dünger dienen? Die Antwort darauf lautet: Im Prinzip kann die kalte Asche als Düngemittel verwendet werden, aber nicht jede Asche. Kohleasche beinhaltet zumeist hochgiftige Schwermetalle und wäre für unsere Böden mehr als ungeeignet. Asche, die aus unbehandeltem Holz besteht, lässt sich in kleinen Mengen als Düngemittel verwenden und kann unter anderem den pH-Wert bei einem sauren Boden wieder ausgleichen. Es dürfen kein lackiertes Holz oder Möbelstücke verbrannt worden sein. Diese eignen sich nicht dafür. Viele Hobbygärtner nutzen sie auch als Schädlingsbekämpfer gegen Blattläuse, Erdflöhe oder Kohlschnacken. Sie sollte nur bei kalkliebenden Pflanzen zum Einsatz kommen und es sollte nicht mehr als 250 Gramm pro Quadratmeter eingebracht werden. Bei der Verwendung im Garten ist allerdings Vorsicht geboten, denn Asche kann Blattverbrennungen hervorrufen!
Wo liegen die Unterschiede?
Der Unterschied von Holzkohle, Pflanzenkohle und Asche liegt letztendlich bei der Entstehung selbst und der Verarbeitung. Holzkohle entsteht, wenn lufttrockenes Holz (auf 13% bis 18% Wasser getrocknet) unter Luftabschluss und ohne Sauerstoffzufuhr erhitzt wird. Entweder in traditionellen Kohlemeilern oder Pyrolyseanlagen. Unter anderem wird sie von uns im Sommer zum Grillen benutzt. Pflanzenkohle wird vor der Verkohlung getrocknet und anschließend in der Pyrolyse bei 600 Grad erhitzt. Sie spielt eine besondere Rolle in der Landwirtschaft sowie im eigenen Garten. Asche entsteht durch die Verbrennung von organischen Materialien bei Temperaturen zwischen 900 und 1200 Grad. Kalte Asche, die beispielsweise aus unbehandeltem Holz gewonnen wurde, kann in kleinen Mengen als Düngemittel oder auf dem Kompost verwendet werden. Ansonsten ist Asche ein Abfallprodukt.