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Schwarze Wundererde (Terra Preta) selbst herstellen

Schwarze Wundererde (Terra Preta) selbst herstellen

Eine Gartenerde wie aus dem Amazonasgebiet lässt sich ganz einfach selber herstellen. Ein Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin hat gezeigt, dass erst die großzügige Zugabe von Pflanzenkohle Terra Preta dauerhaft so ertragreich und fruchtbar macht. Und auch erst durch die Kohle kommt die sogenannte schwarze Erde ihre Farbe. Man kann Terra Preta kaufen, oder man kann sie selbst im Garten herstellen. Wir erklären dir, wie du das am besten machen kannst!

Wie stelle ich Terra Preta her?

Die Wundererde der Indios, die sandige und verwitterte Böden zu tiefschwarzem und ertragreichem Ackerland verwandeln kann, lässt sich ganz einfach selber herstellen. Ein Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin hat gezeigt, dass erst die großzügige Zugabe von Pflanzenkohle Terra Preta dauerhaft so ertragreich und fruchtbar macht. Und auch erst durch die Pflanzenkohle kommt die sogenannte schwarze Erde ihre Farbe.

Durch die Fähigkeit von Pflanzenkohle, Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm zu speichern und bedarfsgerecht wieder abzugeben, wirkt die Terra Preta Wunder im Garten. Zusätzlich wird durch die Kohle Kohlenstoff in den Boden eingebracht, dieser begünstigt eine fortlaufende und dauerhafte Humusbildung. Aber eine Terra Preta Erde ist noch so viel mehr als nur Pflanzenkohle. So bringt sie ebenfalls den Vorteil der Verwertung von organischen Abfällen und durch den hohen Nährstoffgehalt bietet Terra Preta das Potenzial für Düngermittelersparnisse. Bei der Herstellung und Verwendung der schwarzen Erde werden Kohlenstoffdioxid und Methan Freisetzungen vermieden, wodurch die Erde einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leistet!

Man kann Terra Preta kaufen, oder man kann sie selbst im Garten herstellen. Wir erklären dir, wie du das am besten machen kannst!

 

Blumenerde und Gartengeräte

 

Was ist die Zusammensetzung von Terra Preta?

Terra Preta kann unterschiedlich gemischt werden, besteht aber immer mindestens aus Pflanzenkohle und Kompost. Meistens werden noch Tiermist, beispielsweise Dung, Urgesteinsmehl und effektive Mikroorganismen beigemengt. Um die schwarze Erde der Inka komplett nachzuahmen, setzen einige bei der Herstellung noch auf Ziegelsplitt. Denn in den schwarzen Erdschichten, welche Forscher im Amazonas fanden, befanden sich Überreste von Tonscherben. Es wird vermutet, dass diese Tongefäße als Feuerstelle dienten und dort somit Pflanzenkohle hergestellt wurde. Anschließend wurden in diese Gefäße Pflanzen gesetzt, weshalb die Tonschalen irgendwann durch die Wurzeln gesprengt wurden.

 

Wie aktiviere ich Pflanzenkohle?

Die Pflanzenkohle in der Terra Preta ist vor allem ein Speicher, der Nährstoffe und Wasser dauerhaft binden kann. Daher muss die Pflanzenkohle während der Herstellung der schwarzen Erde erst noch mit Nährstoffen und Mikroorganismen aufgeladen werden. Dieser Vorgang nennt sich Fermentierung und dauert je nach Verfahren zwischen 2 und 4 Wochen. Um Pflanzenkohle aufzuladen oder zu aktivieren, hat man verschiedene Optionen. So kann Pflanzenkohle mittels Kompost, Brennnesseljauche oder sogar Urin aufgeladen werden.

 

Traditionelle Herstellung von Terra Preta

Um eine Terra Preta herzustellen, welche dem Original aus dem Amazonas sehr ähnlich ist, benötigt man Zeit. Es gibt viele Wege, die zu einer selbst hergestellten Terra Preta führen können.

Mit dem Aufsetzen des Komposts könnten ca. 10% Pflanzenkohle an Volumen oder 30 kg/m3 untergemischt werden. Für eine weitere Erhöhung der Qualität und eine Beschleunigung des Reifeprozesses wird empfohlen, Urgesteinsmehl in einem Verhältnis von ca. 20 kg/m3 zusätzlich beizumengen. Ist der Kompost nun nach einigen Monaten gereift, so hat sich die Pflanzenkohle währenddessen mit Nährstoffen und Mikroorganismen aufgeladen. Nun können Pflanzenkohle-Kompost, Tiermist, beispielsweise Pferdeäpfel, Brennnesseljauche und wahlweise Ziegelsplitt vermischt werden. Hierfür lassen sich beispielsweise alte Tontöpfe zerschmettern. Nun muss das Gemisch mit bodenoffenem Untergrund mindestens 4 Wochen, besser aber 6 Wochen, fermentieren. Der Beste Platz für den Erdhaufen ist ein schattiger Platz direkt auf dem Boden im Garten, relativ luftdicht abgedeckt mit einer Plane.

Alternativ kann auch bereits fertiger Kompost verwendet werden. Dies spart die Monate der Kompostierung und ist deshalb eine weit verbreitete Methode. Möchte man 50 L Terra Preta herstellen, so wird 5-7,5 L Pflanzenkohle mit 10 L Tiermist und 250 mL Brennnesseljauche vermischt und somit aufgeladen. Nach einigen Stunden kann dieses Gemisch dann mit 30 L fertigem Kompost und etwa 0,75 kg Gesteinsmehl vermengt werden. Auch hier kann noch etwas Ziegelsplitt hinzugefügt werden. Diese Version der Terra Preta muss ebenfalls einige Wochen fermentieren.

Wer seine eigene Terra Preta lieber etwas feinkörniger haben möchte, kann im Anschluss das zusammengemischte Material sieben.

 

Schnelle Variante: Terra Preta herstellen

Falls du dringender eine Terra Preta für deinen Garten benötigst, so kannst du auch eine vereinfachte Version der schwarzen Inka-Erde herstellen. Mische einfach in einem Verhältnis von 3:1 Pflanzenkohle mit Brennnesseljauche oder Urin. Nach schon 2 Wochen kann die aktivierte Pflanzenkohle in den Boden deiner Wahl oberflächlich eingebracht werden. Es reichen bereits 1 L/m2 aus. Auch wenn dies noch keine klassische Terra Preta darstellt, vollbringt auch dieses Verfahren jede Menge Wunder im Boden!

Wenn Du bereits aktivierte Pflanzenkohle kaufen willst, kannst Du auch zu unserem Wundergarten Bio Bodenverbesserer greifen. Dieser hat zudem den Vorteil, dass der enthaltene ökologische Dünger sofort für eine ideale Nährstoffversorgung im Boden sorgt.

 

Wofür verwende ich Terra Preta?

Ein Terra Preta Nachteil lässt sich nur erkennen, wenn diese falsch angewendet wird. Zu beachten ist nämlich, dass diese sehr viele Nährstoffe beinhaltet, weshalb sie besonders für starkzehrende Pflanzen empfohlen wird. Generell ist es wichtig, je nach Kultur zu entscheiden, wie viel Terra Preta in den Boden oder den Topf eingearbeitet werden soll. Gemüse wie Tomate, Gurke, Paprika, Brokkoli oder Kürbis benötigt viele Nährstoffe, weswegen viel, etwa 20 L/m2, von der Terra Preta Erde genutzt werden kann. Bei Mittelzehrern wie Karotten, Radieschen oder Zwiebeln sollte nur etwa die Hälfte der Menge an Terra Preta verwendet werden. Bei Schwachzehrern wie Salaten oder Bohnen sollte nur etwa 5 L/m2 verwendet werden, also lediglich der vorhandene Boden mit der Terra Preta aufgewertet werden. Kommt es zu einer Wachstumshemmung bei Sträuchern oder Bäumen, sogenannter Bodenmüdigkeit, ist die Verwendung von Terra Preta gefragt. Ein Baum je nach Größe benötigt dann etwa 3 L Terra Preta. Sträucher benötigen etwa 1 L. Da besonders Rosengewächse oftmals unter Bodenmüdigkeit leiden, profitieren diese von ganzen 4 L Terra Preta pro Gewächs.

 

Wie arbeite ich Terra Preta richtig ein?

Am einfachsten bringt man Terra Preta im Garten ein, indem man diese auf das Beet schüttet und dann untermischt. Dazu kann ein Sparten, eine Schüppe oder einfach die Hände verwendet werden. Es ist ebenfalls möglich, die schwarze Erde vereinzelt beim Einpflanzen in die jeweiligen Pflanzlöcher zu geben. Die schwarze Erde kann ebenfalls beim Umtopfen von Topfkulturen dazugegeben werden. Wichtig ist es, dass die Erde nicht nur oberflächlich zugemischt wird, sondern auch den Wurzelbereich der Pflanzen erreichen kann.