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Pflanzenkohle und Grillkohle: Wo ist der Unterschied?

Pflanzenkohle und Grillkohle: Wo ist der Unterschied?

Es gibt viele verschiedene Kohlearten. Pflanzenkohle wird aus pflanzlichen Biomassen wie Heckenschnitt, Laub oder Grünabfällen hergestellt. Es gibt Tierkohle, welche aus tierischen Überresten wie Knochen hergestellt wird. Dann gibt es die Aktivkohle, die aus pflanzlichen, petrochemischen oder mineralischen Ausgangsmaterialien hergestellt werden kann. Und es gibt die Grillkohle, die, wie der Name es auch schon verrät, natürlich zum Grillen verwendet wird. In diesem Artikel möchten wir Dir erklären, wo genau der Unterschied von Grillkohle und Pflanzenkohle liegt.

Was ist Grillkohle?

Knapp 90% aller deutschen Haushalte besitzen einen eigenen Grill! Sehr beliebt ist der Holzkohlegrill. Die dafür benötigte Grillkohle wird aus Holz hergestellt, welches unter Luftabschluss erhitzt wird und dadurch verkohlt. Dieser Prozess wird Pyrolyse genannt. Die fertige Holzkohle besteht zu 80 bis 90 Prozent aus Kohlenstoff.

Herstellung von Holzkohle

Der Herstellungsprozess ist sowohl in einer großen Fabrik als auch mit einem selbst gemachten Meiler möglich. Moderne Verköhlungsanlagen laufen zum größten Teil vollautomatisch und können mehrere Zehn-Tonnen auf einmal verarbeiten. In Deutschland gibt es nur eine einzige Holzkohle Fabrik. Sie sitzt in Bodenfelde an der Oberweser und produziert über 30.000 Tonnen Holzkohle pro Jahr. Aber eigentlich könnte auch jeder selbst Kohle machen, und zwar mit der Tradition des Köhlers. Das Verfahren dazu gibt es bereits seit dem Mittelalter. Als „Köhler“ wird ein Beruf bezeichnet, dessen Aufgabe es ist, Holzkohle herzustellen. Dafür wird Holz in einem Kohlenmeiler verschwelt. Die Tätigkeit nennt sich Köhlerei. Reisig und eine Mischung aus Asche, Erde und Schlamm werden auf einen aufgetürmten Holzhaufen platziert und aufgetragen, sodass das Holz, welches zum Schluss vom Köhler angezündet wird, darunter keine Luft mehr bekommt. Anschließend werden kleine Löcher in die Erdschicht rundum des Meilers gepikst, damit die Holzgase austreten können. Anhand der Farbe des Rauches kann der Köhler erkennen, wie weit der Prozess ist. Je nach der Größe von dem Meiler dauert der Vorgang 1 bis 3 Wochen.

Glühende Kohle

Das Problem mit Grillkohle

Die Auswahl an Grillkohle im Supermarkt ist so groß, dass man gar nicht so recht weiß, wonach man greifen soll. Unterschiedliche Hersteller, unterschiedliche Größen und Formen, aber letztendlich landen sie ja eh alle auf dem Grill und erfüllen ihren Zweck. Oder? Vielleicht ist es aber doch sinnvoll, darauf zu achten, welche Art von Grillkohle gekauft wird.

Deutschland verbraucht circa 250.000 Tonnen Grillkohle pro Jahr. So viel wie kein anderes EU-Land. Um eine Tonne Grillkohle zu produzieren, sind bis zu zehn Tonnen Holz nötig. Mit Blick auf die Umwelt ist Holzkohle nicht unbedingt unproblematisch. Sie besteht zwar aus nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Buchenholz, jedoch stammt das Holz sehr häufig von intensiven Rodungen in tropischen Wäldern oder auch aus osteuropäischen Urwäldern, in denen das Roden eigentlich verboten ist. Nachdem das Holz zu Kohle degradiert wurde, wird es meist mehrere Tausend Kilometer bis nach Deutschland geschifft, wo es dann einfach verbrannt wird. Das Umweltbundesamt empfiehlt zu Produkten zu greifen, die ein FSC-Siegel aufgedruckt haben. Diese Organisation vergibt ein Gütesiegel für nachhaltige Holzproduktion sowie Verarbeitung.

Unterschied zwischen Pflanzenkohle und Grillkohle

Man könnte denken, dass Pflanzenkohle und Grillkohle das Gleiche sind. Beide bestehen aus Biomassen wie Holz. Während Holzkohle aus purem Holz gewonnen wird, kann Pflanzenkohle aber aus fast jedem organischen Material hergestellt werden. Dazu gehören beispielsweise: Stroh, Laub, Grünschnitt und Holzrinde.

Während Grillkohle zum Grillen verwendet wird, liegen die Anwendungsbereiche der Pflanzenkohle ganz woanders. Die Nutzung von dieser Kohle spielt eine besondere Rolle als Bodenverbesserer. Pflanzenkohle ist der perfekte Wasser- und Nährstoffträger für unseren Boden, sowohl in der traditionellen Landwirtschaft als auch im eigenen Garten. Dazu hat sie die Eigenschaft, die Struktur des Bodens zu verbessern und diesen zu „aktivieren“. Sandige Böden werden fruchtbarer und tonige Böden zugänglicher für Wurzeln. Dies führt dazu, dass sehr viel mehr Mikroorganismen im Boden sind und diese für eine gesteigerte Humusbildung verantwortlich sind.

Grillkohle darf nicht in den Boden eingebracht werden. Diese Kohle kann Schadstoffe und Schwermetalle enthalten und somit der Umwelt schaden.

Nachhaltige Grillkohle & Pflanzenkohle

Was Grillkohle und Pflanzenkohle jedoch gemeinsam haben: Bei dem Kauf von beiden ist es sehr wichtig, auf eine nachhaltige Herkunft und Produktion zu achten. Wenn Du auf der Suche nach einer nachhaltigen Pflanzenkohle bist, dann schau in unserem Wundergarten-Shop vorbei!