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Kompostieren für Anfänger: Tipps zum eigenen Kompost anlegen

Kompostieren für Anfänger: Tipps zum eigenen Kompost anlegen

Einfach erklärt ermöglicht ein Komposthaufen den Abbau von organischen Materialien, beispielsweise Küchenabfällen oder Heckenschnitt. Es entsteht Humus, welcher im Beet eingearbeitet werden kann und dort die Qualität des Bodens verbessert. Kompost kaufen ist eine Option, denn aus unseren gesammelten Bioabfällen wird im großen Stil Kompost hergestellt. Genauso gut kann man einen Komposter kaufen oder sogar selber bauen und den Kompost zu Hause produzieren.

Wie funktioniert der Prozess der Kompostierung?

Bio- und Grünabfälle werden durch Bodenlebewesen wie Mikroorganismen und Sauerstoff zersetzt. Die Vielfalt der Mikroorganismen reicht vom Kompostwurm bis hin zu Pilzen und Bakterien. Dabei entsteht Wärme und der Komposthaufen erhitzt sich auf etwa 60-70 Grad Celsius. Es kommt zur Verrottung der Materialien und es entstehen Humus-Moleküle, welche besser als Huminsäuren bekannt sind. Eine fertig gereifte und mindestens ein Jahr gelagerte Komposterde ist vergleichbar mit Humus.

Vorteile vom Komposthaufen

Ein eigener Kompost im Garten bringt viele Vorteile, aber nur wenn man richtig kompostiert. Kompost kann die Bodenstruktur verbessern, indem er kompakte Böden auflockert und so für eine bessere Durchlüftung sorgt. Des Weiteren kann Kompost bei leichten Böden das Wasserhaltevermögen optimieren und bei schweren Böden für Wasserdurchlässigkeit sorgen. Generell werden die Bedingungen für die Pflanze optimiert und das gesunde Wachstum gefördert, denn Kompost bietet mit vielen vorhandenen Nährstoffen eine Grunddüngung für den Boden. Somit sparst Du Dir das Dünger kaufen. Die Kompostierung ermöglicht eine effiziente Nutzung von Biomüll, Laub und Baum- und Strauchschnitt und bietet eine super Alternative für Menschen, die keine Biomüllentsorgung zur Verfügung haben.

Was muss man beim Kompostieren beachten?

Um einen hochwertigen Kompost herzustellen und schließlich wertvollen Humus zu erhalten, muss einiges beachtet werden. Vom Kompost anlegen bis zum fertigen „Boden Verbesserer“ für den Gartenboden kann es bis zu 10 Monate dauern, ein Kompost kann aber zu jeder Jahreszeit angelegt werden. Das richtige Behältnis ist entscheidend, es muss luftdurchlässig sein, damit Kohlendioxid entweichen kann. Außerdem muss es zum Boden hin offen sein, damit Säfte entlaufen können. Genauso gut kann auch kein Behälter aus Kunststoff oder Holz verwendet werden, sondern einfach auf dem Boden, mit dem Schichten begonnen werden. Es ist wichtig, dass der Kompost nicht in der prallen Sonne steht und abgedeckt wird, beispielweise mit einer Strohmatte. Ein Platz im Schatten oder Halbschatten ist ideal. Auf die richtige Feuchtigkeit zu achten ist entscheidend: In Perioden mit sehr heißem Wetter kann Wasser auf den Kompost gegeben werden, damit der Verrottungsprozess fortläuft. Riecht der Kompost hingegen moderich, dann läuft das Kompostwasser nicht richtig ab, die Feuchtigkeit ist zu hoch und es kommt zu einer Fäulnis.

Was ist ein Thermokomposter?

Ein Thermokomposter ist eine effiziente Lösung für Hausbesitzer mit großen Gärten, die aus ihren Blättern, Garten- und Küchenabfällen, Laub und Stroh frischen Kompost gewinnen wollen. Das Gerät schafft eine gute Umgebung für den Zersetzungsprozess. Thermokomposter sind vorgefertigte Kompostbehälter, die einfach zu bedienen sind und den Kompostierungsprozess erheblich beschleunigen, denn sie haben eine erhöhte Temperatur im Vergleich zu einem selbst gebauten Komposter. Im Schnitt kann das schwarze Gold des Gärtners so in 3 bis 4 Monaten hergestellt werden.

Richtig befüllen: Was darf auf den Kompost im eigenen Garten?

Kompost richtig anlegen ist essenziell, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die erste Schicht eines Komposts sollte aus grobem Material wie Ästen und Zweigen bestehen. Darauf sollte ein Wechsel zwischen trockenen und nassen Materialien folgen. Am besten eignen sich Gartenabfälle oder Obst- und Gemüseabfälle aus der Küche. Zu beachten ist, dass Zitrusfrüchte aufgrund ihrer Säure nicht in den Kompost gehören. Außerdem sind nicht biologische tropische Früchte wie Bananen oftmals stark mit Pestiziden behandelt, welche ebenfalls nicht in den Kompost gelangen sollten. Asche, Tierkot, Unkräuter und kranke Pflanzen, tierische Bestandteile wie Knochen oder Milchprodukte, Backwaren, gekochte Lebensmittel sowie gekaufte Schnittblumen vermindern ebenfalls die Qualität des Komposts und sollten deswegen nicht kompostiert werden oder nur in kleinen Mengen zum Komposthaufen gegeben werden. Vorangetrieben wird der gesamte Prozess, indem Regenwürmer im Garten gesammelt und dem Kompost beigesetzt werden.

Bild von Erde mit Schaufel

Pflanzenkohle im Kompost

Des Weiteren ist Pflanzenkohle ein super Hilfsstoff für den Kompost. Pflanzenkohle entsteht durch die Verkohlung von Biomasse. Das Verfahren heißt Pyrolyse: Pflanzenmaterial, etwa Holzhack oder Grünschnitt, wird unter hohen Temperaturen ohne Sauerstoff karbonisiert, also von Wasser abgespalten. Dabei wird das CO2 gespeichert, was sonst bei der Verrottung des Materials in die Atmosphäre gelangen würde. Es entsteht eine superporöse Struktur, welche Nährstoffe und Wasser binden kann und somit im Kompost einen großen Nutzen bieten kann. Einfach schichtweise mit in den Kompost einarbeiten und häufig wenden, um die Pflanzenkohle aufzuladen. Pflanzenkohle fördert die Feuchteregulierung und den Geruch des Komposts und hilft den wichtigen Mikroorganismen beim Arbeiten. Hat man also einen Kompost, welcher stinkt, dann hilft die Zugabe von Pflanzenkohle dabei, unangenehme Gerüche zu binden und so einen geruchsneutralen Kompost zu schaffen. Nach Ausbringung im Garten hilft die zugesetzte Pflanzenkohle im Kompost, beim Wachstum der Pflanzen und bei der Erhöhung des Ertrags und des Wasserspeichervermögens.

Kompost regelmäßig umsetzen

Regelmäßiges Wenden des Komposts ist ein wichtiger Teil des Prozesses der richtigen Kompostherstellung. Indem Du die Kompostschicht umschichtest und durchmischst, sorgst Du für eine Belüftung, die für einen schnelleren Verrottungsprozess sorgt. Der Rotteprozess findet statt, auch wenn man ihn nicht sehen kann. Regelmäßiges Wenden ist daher notwendig, damit das gesamte Material gleichmäßig und effizient verrottet. Durch das Wenden wird nicht nur die Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten und der Abbau des Materials beschleunigt, sondern Du kannst auch überprüfen, ob Dein Kompost mehr Wasser oder Grünzeug in Form von Rasenschnitt benötigt. Wenn sich ein Material nicht zersetzt, kann die Zugabe dieser Stoffe die Rotte wieder in Gang bringen. Regelmäßiges Wenden des Komposts trägt dazu bei, dass alles richtig verrottet und Du rechtzeitig einen nährstoffreichen Boden erhälst.

Wie wird Kompost richtig verwendet?

Ist der Kompost vollständig verrottet, dann solltest Du diesen nicht extra zerkleinern müssen. Am besten kann man den fertigen Kompost einfach sieben und im Frühjahr vor der Bepflanzung in den Boden einarbeiten. Er ist ein super Bodenverbesserer! Diesen sollte man aber nicht zu tief unterheben, damit er im Bereich der Wurzeln bleibt und dort seine Wirkung entfalten kann. Außerdem kann Kompost das gesamte Jahr über als Dünger verwendet werden. Kompost kannst Du nicht nur im Garten ausbringen, sondern kann auch für Kulturen im Topf verwenden und dort einen Teil der Blumenerde ersetzen. Vermengt man Erde mit Kompost, kann man sogar noch Geld sparen.

Komposter: Balkon und Küche

Es kann frustrierend sein, wenn man in der Stadt wohnt und der Müll von den Nachbarn nicht richtig getrennt wird. Schließlich ist die braune Tonne eigentlich eine super Entsorgung für Abfälle aus Küche und Garten, denn diese werden dann industriell in einem Schnellkomposter verrotten. Aber man möchte ungern seine sorgsam getrennten Küchenabfälle in eine Biotonne voll Plastik tun. Auch in einer Wohnung ist es möglich, seine organischen Abfälle selbstständig in Kompost umzuwandeln. Dies funktioniert auf dem Balkon oder sogar in der Wohnung, beispielsweise direkt in der Küche, wo die Abfälle entstehen. Hierfür sind zwei Arten von Kompostern geeignet: Der Bokashi-Komposter und der Wurmkomposter. In einem Bokashi-Eimer wird der Biomüll aber eigentlich gar nicht kompostiert, sondern mithilfe von Mikroorganismen fermentiert. Der Wurmkomposter kommt einem Komposthaufen im Garten schon etwas näher. Es handelt sich um eine Kiste mit Würmern, in die man die organischen Abfälle einfach hineingeben kann. Diese stellen daraus Wurmhumus her, welcher ähnlich wie normaler Kompost einen guten organischen Dünger darstellt.