Für Gärtner und Gärtnerinnen gibt es wohl kaum etwas Schöneres, als Ihren eigenen Garten wachsen zu sehen. Zu begutachten, wie das eigene Obst und Gemüse wächst, bunt und groß wird, um es dann letztendlich, ernten zu können. Allerdings gibt es in jedem Garten den einen oder anderen Mitbewohner, der für Ärger sorgen kann. Was am Anfang noch harmlos aussehen kann, kann in manchen Fällen zu einer großen Plage werden, weswegen geraten wird, schnell genug zu handeln. Wir erklären Dir, wie du Schädlinge erkennen kannst und wie Du sie auch am besten wieder loswerden kannst. Außerdem erfährst Du unsere Tipps, wie Du dich am besten gegen Schädlingsbefälle in Deinem Garten schützen kannst.
Die häufigsten Schädlinge im Garten
Es gibt viele Schädlinge, die in unserem heiligen Obst- und Gemüse Garten ihr Unheil anrichten. Dazu gehören beispielsweise Blindschleichen, Maulwurfsgrillen und Lauf Käfer. Wenn Du zum Beispiel oberflächliche Fraßspuren an Deinen Radieschen Knollen erkennen kannst, kommen vor allem Schnecken infrage. Kohlfliegenlarven fressen sich dagegen in die Knollen hinein. Erdflöhe würden als Blattkäfer auch die bodennahen Blätter durchlöchern. Salatjungpflanzen werden von Erdraupen aufgefressen, wobei die Larven die Blätter teilweise in die Erde hineinziehen. Tomaten werden sehr häufig von Schnecken oder den Raupen bestimmter Schmetterlingsarten als Imbiss auserkoren. Die Raupen des Kohlweißlings haben großen Appetit auf die Blätter von Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli und Co.
Blattsaftsaugende Schädlinge: Blattläuse, Schildläuse, Spinnmilben, Wollläuse und Co.
Blattsaftsaugende Schädlinge saugen den betroffenen Pflanzen den nahrhaften Pflanzensaft ab und entziehen der Pflanze Nährstoffe. Wird der Pflanzensaft entzogen, rollen sich die Blätter ein, verfärben sich gelb und im schlimmsten Fall geht die Pflanze ein. Das Befallen der Pflanze wird in der Regel recht früh erkannt, da die Insekten leicht zu erkennen sind. Sie sitzen ganz gerne an der Blattunterseite. Dazu gehören zum Beispiel die Blattläuse unterschiedlicher Arten. Sie können zu einer richtigen Plage im Garten, aber auch bei Zimmerpflanzen werden. Die weiße Fliege, auch bekannt als weiße Gewächshausfliege, ist mit Mottenschildläusen und Blattläusen verwandt. Ursprünglich stammen die kleinen Schädlinge aus den Tropen, weswegen sie sich aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der hohen Temperaturen in Gewächshäuser und Wohnungen einsiedeln. Spinnenmilben gehören ebenfalls zu den blattsaugenden Schädlingen. Du erkennst sie an hellen, fast weißen Sprenkel oder Flecken auf der Unterseite der Blätter von Gemüsepflanzen wie Tomaten und Gurken oder auf den Blättern von Obstbäumen. Dort bilden Spinnmilben feine Gespinste, in denen sie in großen Gruppen leben.
Blattsaftsaugende Schädlinge bekämpfen - Nützlinge einsetzen
Der natürliche Feind gegen diese Art von Schädlingen ist unter anderem der Marienkäfer. Die Larve von einem Marienkäfer kann innerhalb von zwei Wochen bis zu 4000 Blattläuse essen. Es gibt allerdings noch weitere Nützlinge, welche dabei helfen, lästige Schädlinge loszuwerden. Gegen Blattläuse eignet sich beispielsweise der Einsatz von Schlupfwespen (Aphelinus abdominalis). Schlupfwespen haben ein hervorragendes Suchvermögen und sind in der Lage, Blattläuse regelrecht aufzuspüren. Mit ihrem Legestachel legt das Weibchen Eier in Blattlauslarven oder ausgewachsene Blattläuse. Auf diese natürliche Art wird die Fortbildung der Blattlausbestände unterdrückt.
Schnecken an den Pflanzen vorbeugen und loswerden
Fraßschädlinge sind etwas größer und können im eigenen Gemüse Beet mächtige Fraßschäden anrichten. Dazu zählen unter anderem Schnecken. Sie tauchen vor allem gerne bei feuchtem Wetter auf, und das nicht einzeln, sondern zahlreich. Sie bevorzugen junge Pflanzen, zarte Neuaustriebe sowie süße Erdbeeren. Tagsüber leben sie versteckt und nur mit Glück kann man einzelne früh morgens unter ausgelegten Brettern und Säcken absammeln. Wenn Du von Anfang an verhindern möchtest, dass Schnecken sich über Dein Obst und Gemüse hermachen, solltest Du früh genug für einen Schutz sorgen. Tannennadeln als Ringform um die Pflanzen herumstreuen, schreckt die Schädlinge ab. Jedoch müssen diese spätestens nach dem ersten Regen erneuert werden. Wer eine langfristige Lösung sucht, greift zum Schneckenzaun. Wer ein Freund von Hochbeeten ist, tut nicht nur seinem Rücken damit einen großen Gefallen: Kriechende Tierchen können die hohen Pflanzen kaum erreichen und das Beet ist so vor ihnen sicher.
Fraßschädlinge: Was tun gegen Wühlmäuse?
Mäuse, darunter die Feld- und die Wühlmaus, gehören ebenfalls zu den Fraßschädlingen. Und zwar zu der Art Schädlinge, die ihr Unheil bei einem Befall größtenteils unter der Erde vollbringen. Sie graben Gänge und fressen an verschiedenen Pflanzenteilen wie Wurzeln, Zwiebeln, Knollen, Jungpflanzen, Samen oder Rinde an. Die Mäuse lassen sich nur schwer vertreiben. Kastenfallen oder auch Drahtkörbe können zum Einfangen der Mäuse verwendet werden. Des Weiteren werden Mäuse durch Knoblauchzehen in der Erde vom starken Geruch effektiv abgeschreckt. Auch Hochbeete eignen sich hier perfekt, um Wühl- und Feldmäusen keine Chance zu geben. Sie sollten dafür von unten mit Drahtgitter abgesichert werden.
Schädlinge im Gemüsegarten vermeiden und vertreiben
Eine Methode, um Schädlinge fernzuhalten, ist das Spannen von Netzen. Engmaschige Netze vorsichtig über die Pflanzen spannen schützt vor Kohlweißling, Gemüsefliege, Vögel und Nager. Das Netz sollte allerdings regelmäßig überprüft werden: Wind, Wetter und Nagetiere können große Löcher in die Netze schlagen, sodass sie keinen Schutz mehr bieten. Außerdem sollte dringend darauf geachtet werden bzw. kontrolliert werden, dass unerfahrene Jungvögel, die sich in den Netzen verheddern, von Menschenhand befreit werden.
Ein weiterer Tipp um einen Befall zu vermeiden ist es, auf die richtige Nachbarschaft bei Deinen Pflanzen zu achten. Nicht jeder Schädling mag jede Pflanze. Gewisse Pflanzen können manche Schädlinge sogar vertreiben. Blattläuse können mit Pflanzen mit starken ätherischen Ölen wie Lavendel und Salbei vertrieben werden. Nacktschnecken können mit einem Schutzkreis von Nelken oder auch Maiglöckchen überlistet werden. Wer ein wenig Zeit in die Planung der richtigen Beet-Nachbarn investiert, braucht sich später weniger Sorgen, um die lästigen Schädlinge zu machen.
Auch andere Tiere wie Igel und Enten oder der Einsatz von Brennnesseljauche können uns im Garten bei der Bekämpfung von Schädlingen helfen.