Mit der Gartenbranche verbindet man ein großes Interesse an dem Erhalt von Natur und umweltbewusstes Handeln, doch tatsächlich entsteht durch den Handel mit Pflanzen sehr viel Plastikmüll, hauptsächlich in Form von Einweg-Pflanztöpfen aus Kunststoff. Kunststoffe werden auf Basis von Erdöl hergestellt und dessen Förderung birgt zerstörerische Risiken für unsere Umwelt. Aber auch die Kunststoffentsorgung ist problematisch. Denn trotz Recyclingsystemen gelangt viel Plastik in die Natur. Aus diesem Grund setzen wir uns bei Wundergarten für den Verkauf von Pflanzen im biologisch abbaubarem Topf ein. Wir haben den Grundstein mit unserer Entwicklung gelegt: Ein plastikfreier Pflanztopf mit Pflanzenkohle.
Warum sollten Anzuchttöpfe aus Gärtnereien nicht mehr aus Plastik bestehen?
Die Umsätze im Blumen- und Pflanzenhandel steigen jährlich und im Jahr 2021 wurden in Deutschland etwa 10 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das Problem dabei ist der ganze Plastikmüll, der die grüne Branche nicht mehr ganz so grün macht.
Egal ob Topf für Blumen oder Kräutertopf: Pflanzen, die wir kaufen können, kommen immer in Plastiktöpfen. Egal ob es sich um schwarze, braune oder bunte Töpfe handelt, sie werden immer aus Erdöl hergestellt. Dies ist ein Rohstoff, der endlich ist und uns deshalb nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Sollten wir dann nicht achtsam mit Erdöl umgehen und dieses nur Verwenden, wenn es keine Alternative gibt? Wir sind der Meinung, dass Blumentöpfe nicht zu den Dingen gehören, die aus Kunststoff hergestellt werden müssen. Eine Alternative aus nachwachsenden Rohstoffen bietet obendrein viel mehr Nutzen!
Das Problem mit Plastik
Viele Menschen mit einem Garten kennen das Problem: In der Garage, im Keller oder im Schuppen stapeln sich kleine Pflanztöpfe unterschiedlichster Marken. Aber eins haben sie leider immer gemeinsam: Sie bestehen aus Kunststoff. Ein Trost: Viele Gärtner verwenden sie mehrfach, beispielsweise, um im Frühjahr Samen vorzuziehen oder als Kräutertopf für den Balkon. Doch bei der Menge an Töpfen, die jedes Jahr anfallen, gehen einem die Verwendungsmöglichkeiten irgendwann aus. Des Weiteren sind leider viele Plastiktöpfe zu dünn, um sie mehrfach zu verwenden, besonders die Blumentöpfe von saisonaler Ware gehen schon kaputt, wenn man die Pflanze nur austopft. Man muss sich leider eingestehen, dass diese früher oder später im Müll landen.
Im Vergleich zu unseren plastikfreien Töpfen werden Plastik Pflanztöpfe im Gelben Sack entsorgt und landen oftmals in einer Müllverbrennungsanlage. Warum diese nicht recycelt werden können, ist ganz einfach erklärt: Schwarzer Kunststoff kann laut dem deutschen Umweltbundesamt in vielen der Müll-Sortiermaschinen nicht erkannt werden. Die schwarze Farbe schluckt das Infrarotlicht der Sortiermaschinen und wird so nicht als Kunststoff erkannt. Es bleibt also auf eine Aussortierung per Hand zu hoffen. Es landen aber auch nicht immer alle Töpfe im Müll, wo sie zumindest kontrolliert entsorgt werden können. Hin- und wieder lassen sich die Blumentöpfe aus Plastik auch in der Natur entdecken. Deshalb ist ein Material, welches sich nach einiger Zeit von Mikroorganismen zersetzen lässt, ideal, um unsere Umwelt und den Lebensraum von wilden Tieren nicht durch eine Vermüllung zu zerstören. Denn Plastik zerfällt nur immer weiter in kleinere Bestandteile und wird so irgendwann zu Mikroplastik.
Woraus besteht unser plastikfreier Topf? Sonnenblumenschalen und Co.
Er ist plastikfrei und kompostiert: Der Pflanztopf von Wundergarten besteht aus pflanzlichen Bio-Polymeren, also Kunststoffen, die aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden. Die Hauptbestandteile sind Sonnenblumenkernschalen, Maisstärke und Pflanzenkohle. Die enthaltene Pflanzenkohle hat viele nachhaltige Eigenschaften, verbessert den Blumentopf aber auch in der Anwendung. Pflanzenkohle macht den biologisch abbaubaren Pflanztopf genauso dunkel wie einen herkömmlichen Kunststofftopf und sorgt so dafür, dass dieser vollständig durchwurzelt werden kann und das Wachstum der Wurzeln nicht vom UV-Licht gestört wird. Es bilden sich keine Drehwurzeln. Unsere Alternative ist besonders robust und dennoch elastisch und aus diesem Grund für die Verwendung mit Maschinen geeignet.
Plastikfreie Pflanztöpfe: Welche Pflanze liebt sie?
Unser Pflanzentopf aus nachwachsenden Rohstoffen ist kompostierbar und eignet sich hervorragend für Anzuchtbetriebe und Gärtnereien. Für den Hobbygärtner ist er ideal zur Aufzucht von Saatgut und Stecklingen - er kann auf der Fensterbank oder auf dem Balkon stehen. Nach einer erfolgreichen Anzucht von Gemüsepflanzen kann er einfach mit eingepflanzt werden, denn er ist heimkompostierbar! Keine Sorge, er ist vorab monatelang stabil, denn die Zersetzung setzt erst beim in die Erde setzen oder beim Entsorgen auf dem Kompost ein. Eine rückstandsfreie und biologische Zersetzung garantiert!
Wie kann man unseren 12cm Pflanztopf entsorgen?
Die beste Art, den biologisch abbaubaren Pflanztopf zu entsorgen, ist, ihn einfach in die Erde einzugraben - denn dort wird der Pflanztopf zersetzt. Einfach direkt mit der Pflanze eingepflanzt oder auch ohne Inhalt im Boden verbuddeln. Dort zersetzen ihn die Mikroorganismen und er ist nach einem Jahr verschwunden. Das Tolle: Er fördert so sogar die Ausbildung von Humus im Boden. Wenn Du einen Komposthaufen in Deinem Garten hast, dann kannst Du ihn auch dort entsorgen. Auf dem Kompost im eigenen Garten werden Temperaturen von 35 Grad Celsius erreicht, wodurch kompostierbare Töpfe ein Jahr benötigen, bis sie verrottet sind.
Was macht unseren Pflanzentopf nachhaltig?
Zum Bereich der Nachhaltigkeit gehören drei Bereiche: die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Nachhaltige Alternativen sollten also mehr können, als bloß kein Kunststoff zu beinhalten. Welche Vorteile sind es also, die der Blumentopf von Wundergarten mit sich bringt?
Dass unser Pflanztopf aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, ist bedeutend, weil diese biologisch abbaubar sind und endliche fossile Rohstoffe geschont werden. Im Umkehrschluss bedeutet es aber auch, dass die verwendeten Rohstoffe angebaut werden müssen und so einige Ressourcen benötigen. Bei der Konzeption haben wir darauf geachtet, ein Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie, und zwar Schalen von Sonnenblumenkernen zu verarbeiten. Unser Fokus ist es, diese somit in den natürlichen Kreislauf zurück zuführen. Außerdem wollen wir Kreisläufe schließen, indem wir bisher nicht genutzte Biomassequellen für die Herstellung unserer Pflanzenkohle nutzen. Derzeit verkohlen wir Abfallstoffe aus der Heilkräuterindustrie sowie Kakaoschalen aus der Schokoladenproduktion. Unsere Pflanzenkohle hat noch weitere Eigenschaften, die den Pflanztopf einzigartig machen. CO2 wird durch die Photosynthese von Pflanzen gebunden. Wenn Pflanzen sterben, entstehen kohlenstoffhaltige Reststoffe. Wird die Biomasse durch ein Pyrolyse-Verfahren karbonisiert, so entsteht Pflanzenkohle mit CO2-Bindung. Wird der Pflanztopf in die Erde eingegraben und von den Mikroorganismen zersetzt, dann wird der enthaltene Kohlenstoff dort mehrere Jahrhunderte von der Atmosphäre abgeschlossen gespeichert.
Vergleicht man Kriterien wie Toxikologie, Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung, Gesundheit und gesellschaftliche Akzeptanz, dann gewinnt unser Topf aus nachwachsenden Rohstoffen ganz klar im Vergleich zum Plastiktopf aus Erdöl.
Der Preis liegt über dem eines Einweg-Plastiktopfs, was aber nicht unbedingt schlecht sein muss, denn damit steigert sich auch die Wertschätzung. Es ist wahrscheinlicher, dass Leute den Pflanztopf nicht einfach unachtsam entsorgen.