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Im Einklang mit der Natur: Permakultur im Garten, Regenerative Landwirtschaft und Pflanzenkohle

 Permakultur im Garten

Das Prinzip der Permakultur und die regenerative Landwirtschaft sind neue Richtungen, die sich auf Bodensanierung, die Gesundheit des Bodens, das Funktionieren der Umwelt und die nachhaltige Ertragsproduktion fokussieren. Einer der Hauptanreize für die Anpassung ist der Wunsch nach einer erhöhten Artenvielfalt und die Umkehrung des Klimawandels.

Grundsätze fürs bewusste Gärtnern und nachhaltige Landwirtschaft

Die Intensivierung der Landwirtschaft hat Auswirkungen auf die Umwelt: ein beschleunigter Nährstoffkreislauf destabilisiert das Klima, Nährstoffabflüsse verschmutzen die Gewässer und Pestizide töten viele Insekten, was zu einem Rückgang der Biodiversität führt. Außerdem ist die langfristige Fruchtbarkeit der Böden bedroht. Angesichts der Klimakatastrophe, mit der die Welt konfrontiert ist, und anderer Umweltproblemen wie dem Aussterben von Tieren, wird die ökologische Nachhaltigkeit zu einem der wichtigsten Anliegen der heutigen Welt und auch des Gärtnerns und der Landwirtschaft. Das Hauptziel einer nachhaltigen Landwirtschaft angesichts der wachsenden Bevölkerung ist die Minimierung der Umweltkosten bei gleichzeitiger Steigerung der Nahrungsmittelproduktion.

Regenerative Landwirschaft

Was ist Permakultur?

Der Begriff Permakultur steht übersetzt für Dauerkultur. Das Ziel ist eine Landwirtschaft, welche dauerhaft Bestand hat. Dafür darf sie den Boden nicht auslaugen. Der wichtigste Grundsatz der Permakultur ist es, Abläufe der Natur zu beobachten und diese in unserer Art zu Landwirtschaften nachzuahmen. Die Motivation hinter der Integration ist die Verbesserung der Gesundheit von Ökosystemen, die Erhöhung der Artenvielfalt, die Verringerung von Bodenstörungen und die Umkehrung des Klimawandels. Die wichtigsten Elemente sind hierbei Tiere und Bäume in den Garten oder die Ackerbauflächen zu integrieren und mit dem Vorbild der Natur ein System zu schaffen, was sich selbstständig erhalten kann.

Woher kommt Permakultur?

In den 1970er-Jahren wurde das Konzept von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt. Es steht nicht nur die Natur im Fokus, sondern auch der Mensch. Eine gute und nachhaltige Landwirtschaft sollte das Ökologische, Soziale und Ökonomische verbinden! Der Hauptanreiz ist die Verbesserung der Gesundheit der Böden durch die Erhaltung der organischen Substanz im Boden, was sich positiv auf Vegetation, Wasserqualität und die allgemeine landwirtschaftliche Produktivität auswirkt. Ressourcen sollen effektiv genutzt und eine Art Kreislaufwirtschaft gestaltet werden. Der Japaner Masanobu Fukuoka bildet durch seine zahlreichen Bücher über eine natürliche Landwirtschaft ebenfalls einen wichtigen Grundstein, um die Funktionen einzelner Elemente im Ackerbau, Garten oder Kleingarten zu verstehen.

Permakultur Nachteile

Die meiste Kritik an Mollison und Holmgren gibt es im Bezug auf die Anwendbarkeit. Viele bemängeln, dass man Permakultur nicht überall anwenden kann. Tatsächlich ist Permakultur ganz individuell gestaltbar und die unterschiedlichen Permakultur-Prinzipien lassen sich unterschiedlich kombinieren, um so die Vorteile zu maximieren!

Außerdem werden oft die Bedenken geäußert, dass diese Art der Bewirtschaftung nicht genug Nahrung für alle Menschen produziert. Natürlich muss das Permakulturdesign auf die Realität abgestimmt sein und funktionieren, ansonsten verfehlt es das Ziel. Permakultur ist in der Tat in Gärten oder kleinen Flächen am produktivsten, dies ist aber ganz natürlich im Gegensatz zu extensiv bewirtschafteten Flächen. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass diese extensive Nutzung zwar kurzzeitig Mehrerträge ermöglicht, auf lange Sicht aber unsere Umwelt und somit Erträge zerstört.

Der Gemüseanbau unter Permakultur sei zu teuer, heißt es oftmals. Es stimmt, dass nachhaltig angebautes Gemüse teurer ist, Landwirte können dennoch profitabel sein durch Direktverkäufe auf dem Hof oder tollen Konzepten wie die Solidarische Landwirtschaft!

Elemente der Permakultur

Allgemein unterteilt man die Elemente in drei ethische Grundsätze: Earth Care (Umgang mit der Natur), People Care (um Menschen kümmern) und Fair Share (gerechter Anteil). Die wichtigsten Prinzipien fürs Gärtnern und die Landwirtschaft lassen sich wie folgt beschreiben:

- Natur beobachten & Ideen bei der Gestaltung eines Gartens integrieren
- Energie und Ressourcen einfangen und speichern
- Nutzung von erneuerbaren Ressourcen
- Keinen Abfall produzieren
- Vielfalt nutzen & schätzen
- Systeme für Menschen leichter überschaubar machen

In der Permakultur wird der Garten in einzelne Zonen eingeteilt, es wird allerdings nicht so genau genommen. Im Kern steht das Wohnhaus, die einzelnen Bereiche der Bewirtschaftung erstrecken sich drum herum:

Bereich 1: Kräuter

Bereich 2: Gemüse, ggf. mit Tieren

Bereich 3: Landwirtschaft, Bäume und Sträucher, Tiere

Bereich 4: Weide sowie Bäume für Obst, Nüsse und Holz

Bereich 5: Naturzonen, die keine Pflege benötigen

Kräuter

Permakultur im Garten anlegen: Anleitung

Permakultur ist ein ganzheitlicher Ansatz für einen Garten und sollte einen geschlossenen Kreislauf bilden und widerstandsfähig sein. Die Planung eines Permakultur-Gartens mit Skizzen ist sehr wichtig. Permakultur im eigenen Garten sollte Folgendes erfüllen: Er sollte sich lange Zeit selbst erhalten, dauerhafte Kultur mit relativ wenig Arbeit beinhalten, der Selbstversorgung dienen und der Boden nur aufgelockert, aber nicht umgegraben werden! Du kannst trotz Permakultur Garten Deine Lieblingssorten anbauen, solltest aber versuchen, naturnahe Elemente zu integrieren.

Nützlinge wie Regenwürmer und Wildbienen sind für einen Garten, der sich selbst erhalten soll, sehr wichtig. Durch Blühstreifen und Begleitpflanzen im Gemüsebeet sowie ein Insektenhotel lockst Du diese an.

Kompost für Küchenabfälle - Ideal als natürlicher Dünger und damit ein Kreislauf entstehen kann. Mulch bietet einen natürlichen Schutz vor Beikräutern und Schädlingsbefällen.

Obst- sowie Nussbäume spenden Schatten und bieten mehrjährig Erträge. Genauso Beerensträucher oder andere Sträucher. Zu dauerhaften Kulturen zählen ebenfalls mehrjährigen oder winterharten Pflanzen wie Koriander, Lavendel, Bärlauch, Winterportulak, Spinat, Artischocke, Mangold, Erdbeere und Holunder. Hier kann das Mulchen vor starken Witterungen schützen.

Kletternde Pflanzen sind ideal, um möglichst viele Kulturen auf kleinstem Raum zu pflanzen. Auch Kräuterspirale bietet viel Platz für unterschiedliche Sorten. Probiere beispielsweise auch den Anbau von Weinreben aus.

Mischkulturen bieten viele Vorteile, beispielsweise die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, denn durch verschiedene Kulturen werden dem Boden nicht einseitig Nährstoffe entzogen. Außerdem wird Unkraut so gut es geht vermieden. Auch die Verbreitung von Krankheitserregern sowie Schädlingen kann durch eine Mischkultur gestoppt werden.

Des Weiteren solltest Du in Betracht ziehen, Tiere in Deinem Garten zu halten, z.B. Laufenten oder Hühner. Diese bearbeiten den Boden natürlich und halten Schädlinge in Schach. Dann bietet sich die Integration von einem Teich ebenfalls an!

Hühner im Garten

Was ist eine Regenerative Landwirtschaft?

Das Cambridge Dictionary übersetzt das Wort "Regeneration" mit "der Akt der Verbesserung eines Ortes oder ein System zu verbessern, insbesondere indem man es aktiver oder erfolgreicher macht". Robert Rodale war der Erste, der in den 1980er-Jahren "Regeneratives Bio" als ein alternatives Anbausystem erwähnte. Seitdem hat die Aufmerksamkeit für diese neue Richtung der Landwirtschaft zugenommen. Der Autor des Buches "The Carbon Farming Solution", Eric Tönsmeier, definiert diese landwirtschaftliche Bewirtschaftungsmethode wie folgt: "Regenerative Landwirtschaft ist eine Reihe von Praktiken, die darauf abzielen, degradierte Böden wiederherzustellen und die Gesundheit von Böden und Ökosystemen zu verbessern und gleichzeitig einen Ertrag zu erzielen."

Wo ist der Unterschied zwischen Permakultur und regenerativer Landwirtschaft?

Das Konzept der Permakultur ist auf mehrjährige Pflanzen ausgelegt und hat zum Ziel, ein sich selbst erhaltendes System aufzubauen. Regenerative Landwirtschaft ist dagegen auf den nachhaltigen Anbau von einjährigen Kulturen ausgelegt. Hier liegt der Fokus z.B. auf die Integration von Tieren, Bäumen und nachhaltiger Düngung durch beispielsweise Pflanzenkohle.

Pflanzenkohle Kreislauf in der Regenerativen Landwirtschaft

Es ist schwierig zu sagen, was genau regenerative Landwirtschaft ist, da es keine festen Regeln gibt wie im ökologischen Landbau. Jeder Landwirt, der diese Anbaumethode anwendet, kann die Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft anwenden, die er für die jeweilige Situation für am effektivsten hält. Viele verschiedene Prinzipien bilden zusammen diese neue Form der Landwirtschaft. Ein Teil der regenerativen Landwirtschaft ist die Verwendung von Pflanzenkohle.

Biomasse, die unter Hitzeeinwirkung in einer sauerstoffarmen Umgebung zersetzt wurde, wird als Biokohle oder Pflanzenkohle bezeichnet. Wird sie in den Boden gebracht, kann sie die Bodenfunktionen dank poröser Oberfläche verbessern: Lebensraum für Mikroorganismen geschaffen und Wasser sowie Nährstoffe werden gespeichert. Außerdem ist sie in der Lage Kohlenstoff langfristig zu binden. Terra Preta ist eine Art dunkelschwarzer Boden, der durch Pflanzenkohle, organische Abfälle und Fäkalien entsteht. Ihre Tradition reicht bis in die Antike und das Amazonasgebiet zurück. Die Verwendung ist vorteilhaft für die langfristige Fruchtbarkeit der Böden, insbesondere hinsichtlich des organischen Kohlenstoffs.

Pflanzenkohle im Kompost

Kreative Lösungen: Pflanzenkohle im Permakultur-Garten

Die Einbringung von Pflanzenkohle stellt einen Teil der regenerativen Landwirtschaft dar, ist in der Permakultur aber teilweise umstritten. Denn die Herstellung von qualitativer und sicherer Pflanzenkohle ist ein externer Prozess und passiert nicht im Garten von selbst. Die eigene Herstellung birgt die Gefahr der hohen Schadstoffbelastung. Da die Vorteile allerdings mit dem Thema Permakultur übereinstimmen, sollten Biokohlen als Teil eines Permakultur-Gartens integriert werden. So schafft man ein geschlossenes Ökosystem und hilft beim Humusaufbau, die Bodenfruchtbarkeit kann wiederhergestellt werden und gleichzeitig wird Kohlenstoff langfristig in den Boden gebracht, was der Klimaerwärmung entgegenwirkt. Durch den natürlichen Wasser- und Nährstoffspeicher werden Pflanzen resistenter und der ganze Garten braucht weniger Pflege.